Geschichtsvermittlung Barmelweid
2024
Vermittlung vor Ort und im digitalen Raum: Der Aufenthalt von zehn Buchenwaldkindern in der Klinik Barmelweid – Biografien und Geschichten.
Aufgrund internationaler Kritik an ihrer wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit dem nationalsozialistischen Deutschland und ihrer aussenpolitischen Isolation war die Schweiz gegen Ende des Zweiten Weltkrieges bemüht, ihr Image bei den alliierten Ländern zu verbessern. Ein Mittel dazu waren verschiedene humanitäre Aktionen. Eine davon war die Idee, 2000 Kinder aus Konzentrationslagern vorübergehend zur Erholung aufzunehmen. Die Schweiz sah diese Aktion in ihrer langen Tradition der Kinderhilfe, übersah aber, dass Kinder die Konzentrationslager nur in Ausnahmenfällen überlebten. Statt der gewünschten Kinder kamen entsprechend rund 370 Jugendliche und junge Erwachsene aus Buchenwald in die Schweiz. Darunter waren auch kranke junge Menschen, die medizinische Versorgung benötigten. Zehn von ihnen kamen in die Klinik Barmelweid, die 1912 gegründet wurde, eine Heilstätte für Tuberkulosekranke war und ab 1932 eine durch Spenden finanzierte Kinderklinik hatte. Das Thema der «Buchenwald-Kinder» ist in den vergangenen Jahren durch die TV-Serie «Frieden» von Petra Volpe und den zeitgleich veröffentlichten Dokumentarfilm «Die Buchenwald-Kinder – Eine Schweizer Hilfsaktion» auf grosses Interesse in der breiten Öffentlichkeit gestossen. Sowohl die TV-Serie als auch der Dokumentarfilm beruhen zu einem grossen Teil auf Quellen aus dem Archiv für Zeitgeschichte, der Dissertation von Madeleine Lerf, die in der Publikationsreihe des Archivs für Zeitgeschichte erschienen ist, und der Publikation der Flüchtlingsbetreuerin Charlotte Weber.
Ziel ist es, die allgemeinen und historischen Hintergründe der Buchenwaldkinder und die spezifischen Einzelschicksale der neun/zehn betroffenen Jugendlichen, die in die Klinik Barmelweid aufgenommen wurden, aufzuarbeiten und der interessierten Öffentlichkeit vor Ort zugänglich zu machen. Die Hintergrundgeschichte der Buchenwaldkinder erhält somit eine Ortsgebundenheit, soll dabei anschaulich und allgemein verständlich vermittelt werden, sowie mit den individuellen Biografien der betreffenden Personen verwoben werden.
Team
Projektleitung
Prof. Dr. phil. Peter Gautschi
Nick Zenzünen M.A.
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